Antwort und Erklärung zur Frage 2.2.18-104-M: Wie kann ein Spurwechsel-Assistent ohne Lenkeingriff Sie in dieser Situation unterstützen?

Spurwechsel-Assistenten ohne Lenkeingriff sind dazu gedacht, die Aufmerksamkeit des Fahrers zu unterstützen, indem sie mithilfe von Sensoren und Kameras Fahrzeuge in den benachbarten Spuren erkennen. Sie greifen jedoch nicht aktiv in die Lenkung ein, sondern geben Informationen oder Warnungen aus, wenn ein Spurwechsel potenziell gefährlich wäre, z. B. wegen eines Fahrzeugs in der benachbarten Spur, oder eines sich annähernden Fahrzeugs im toten Winkel.

In der dargestellten Verkehrssituation befährt man die rechte von drei Fahrpuren auf einer Autobahn. Da auf der gleichen Fahrpur Lkws vorausfahren und man sich mit ca. 120 km/h ihnen nähert, möchte man die Lkws überholen. Dazu ist der linke Blinker bereits eingeschaltet. Im linken Seitenspiegel kann man noch das Heck eines Fahrzeugs erkennen, welches im „toten Winkel“ verschwindet.

Ein Spurwechsel-Assistenten ohne Lenkeingriff würde in dieser Situation vor einer Kollision mit einem Fahrzeug auf dem mittleren Fahrstreifen warnen. Die Verantwortung und Handlungspflicht verbleibt jedoch beim Fahrer.

Einen selbständigen Spurenwechsel führt kein Spurwechsel-Assistent ohne Lenkeingriff durch, das wäre eine Aufgabe für z.B. Assistenten mit aktiver Lenkunterstützung (auch als „active lane change assist“ bekannt).

Der Spurwechsel-Assistent ist nicht für das automatische Abbremsen zuständig, sondern ausschließlich für die Warnung vor einer Gefahrensituation beim geplanten Spurwechsel. Für eine automatische Bremsung wären das andere Systeme zuständig, z. B. ein Notbremsassistent.