Bei einer Zweileitungs-Bremsanlage gibt es eine Vorratsleitung (Versorgungsleitung) und eine Steuerleitung. Die Vorratsleitung versorgt den Anhänger mit Druckluft, die Steuerleitung übermittelt das Bremskommando. Ein Bruch der Vorratsleitung bedeutet, dass keine weitere Druckluft mehr zum Anhänger gelangt, was sicherheitsrelevant ist und spezifische Reaktionen der Anlage auslöst.
Wenn die Vorratsleitung bricht, sorgt das Anhängerbremsventil (auch als automatische Bremseinrichtung oder Notbremsventil bezeichnet) dafür, dass der im Luftbehälter des Anhängers gespeicherte Luftvorrat nicht entweicht. Das Ventil sperrt den Vorratsbehälter ab, damit die gespeicherte Druckluft nur für die Bremsvorgänge, nicht aber für das gestörte Leitungssystem verwendet wird. Dies verhindert ein vollständiges Ausströmen der Luft und sorgt für eine sichere Notbremsung. Damit ist die Antwortoption „schließt den Anhängerluftvorrat gegen die unterbrochene Vorratsleitung ab“ richtig.
Beim Bruch der Vorratsleitung fällt der Druck ab, das Anhängerbremsventil erkennt diesen Druckverlust und geht davon aus, dass eine Notbremsung erforderlich ist. Es leitet den gespeicherten Luftdruck aus dem Behälter auf die Bremszylinder des Anhängers, wodurch der Anhänger gebremst wird. Dies ist eine zwingende Sicherheitsmaßnahme, um ein Wegrollen des Anhängers oder unkontrolliertes Weiterfahren bei Trennung zu verhindern. Die Antwortoption „leitet eine Bremsung des Anhängers ein“ ist ebenfalls richtig.
Ein Bruch der Vorratsleitung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger hat keine direkte Auswirkung auf die Bremsanlage des Zugfahrzeugs. Das Zugfahrzeug bremst in diesem Fall nicht automatisch, sondern fährt gegebenenfalls ohne die Bremswirkung des Anhängers weiter oder wird durch das Verhalten des Anhängers beeinflusst. Die Bremsanlage des Zugfahrzeugs ist unabhängig von der unterbrochenen Vorratsleitung zum Anhänger.
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