Antwort und Erklärung zur Frage 2.7.06-317: Welche Auswirkung hat der Abriss des Bremsschlauchs mit gelbem Kupplungskopf zwischen Zugfahrzeug und Anhänger beim Bremsen?

Das Vierkreisschutzventil trennt die Druckluftkreise für Vorder- und Hinterachse, für die Anhängerbremse und andere Systeme voneinander ab. Im Falle eines Defekts in einem der Kreise – wie etwa durch einen Abriss der Steuerleitung zum Anhänger – sorgt das Vierkreisschutzventil dafür, dass die verbleibenden Bremskreise des Zugfahrzeugs weiterhin vollen Funktionsdruck haben. Das bedeutet, die Betriebsbremsanlage des Zugfahrzeugs bleibt erhalten; lediglich der defekte Kreis (hier die Anhängersteuerung) wird abgesperrt.

Der gelbe Bremsschlauch dient der Steuerung der Bremsen am Anhänger. Beim Abriss dieses Schlauchs sinkt der Druck in der Steuerleitung abrupt ab. Moderne Anhänger-Bremsanlagen sind so konstruiert, dass beim Versagen der Steuerleitung ein automatisches Notbremsen des Anhängers ausgelöst wird. Dies geschieht über das Anhänger-Schnelllöseventil, das die Entlüftung der Vorratsleitung (blauer Schlauch) zur Folge hat. Der Verlust des Drucks führt dazu, dass die Federspeicher- oder Notbremsvorrichtungen am Anhänger die Betriebsbremsen anlegen und den Anhänger zum Stehen bringen. Dies ist ein zwingend vorgeschriebenes Sicherheitsfeature, damit ein abrissender Anhänger nicht ungebremst weiterrollt.

Der Abriss der Steuerleitung führt nicht zum Ausfall, sondern gerade zum Ansprechen der Notbremsung am Anhänger. Das System ist absichtlich so aufgebaut, dass bei Druckverlust oder Abriss einer der Leitungen am Anhänger ein automatisches Anlegen der Bremsen erfolgt.